Vortrag: Klimawandel & Alternativen

Gäste aus Nicaragua und El Salvador in Heidelberg

Veranstaltungsrundreise

Ursachen und Lösungsansätze für den Klimawandel aus der Perspektive kleinbäuerlicher Organisationen aus Zentralamerika – Entwicklung jenseits von Wachstum und Weltmarkt

In Zentralamerika ist der Klimawandel längst Realität. Mit dessen Folgen müssen sich die Menschen Jahr für Jahr auseinandersetzen. Extreme Dürre, Überschwemmungen und immer
wieder auftretende Wirbelstürme bedrohen das Leben vor allen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Weil bezweifelt werden muss, dass die internationale Gemeinschaft willens und in der Lage ist, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, werden die Menschen in Zentralamerika selbst aktiv. Durch eine intelligente diversifiziere Landwirtschaft (Stichwort:
Nachhaltiges Leben / Agroökologie) versuchen sie zum einen die Risiken unvorhersehbarer Wetterphänomen abzumildern. Zum zweiten, tragen sie durch das Pflanzen von schattenspendenden Bäumen und einer organischen Landwirtschaft zu einer Wiederaufforstung, Veränderung des Mikroklimas und der Gesundung der Böden bei. Der Aufbau eines Klima-Netzwerkes und lokalen von der Bevölkerung betriebenen Messstationen
hilft, um die Aussaat und Anbauprodukte optimal an die erwarteten Niederschlagsmengen anzupassen. Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz bilden dadurch keinen Gegensatz mehr,
sondern ergänzen sich gegenseitig.

Auf der Veranstaltung werden Janett Castillo aus Nicaragua (MCN-Region Matagalpa) und José Guevara aus El Salvador (MOVIAC / ACUDESBAL – Region Bajo Lempa) darüber berichten, wie ein auf Export und Wachstum basiertes Wirtschaftsmodell die ökologische Krise und den Klimawandel in Zentralamerika verursacht bzw. verschärft haben. Bei dem Ansatz
einer ökologischen kleinbäuerlichen nachhaltigen Landwirtschaft in Zentralamerika hingegen geht es auch darum, mit diesem Entwicklungsmodell zu brechen. So wird eine Transformation
dahingehend angestrebt, dass die Menschen ihre Produktion in erster Linie darauf ausrichten, sich und ihre Familien sicher, gesund und nachhaltig versorgen zu können. Produktionsüberschüsse werden dann eher auf lokalen Märkten verkauft. Das macht die
Menschen weniger abhängig von schwankender Nachfrage und Preisen auf den Weltmärkten und nährt dabei die Hoffnung, den Klimawandel überleben zu können.

Zeit: Do., 17. Oktober. 2019 19.30 Uhr
Ort: Heidelberg, Karlstorbahnhof – Gumbelraum
Veranstalter: Solidaridad con Cuba Heidelberg im Eine-Welt-Zentrum